Als 1921 in Bern das Schweizer Schul- und Volkskino gegründet wurde, war die Ausrichtung klar: Verbreitet werden sollte der gute Film, gefördert der Geschmack an gesunder Unterhaltung. Die Erziehungsabsichten galten einem jungen und auch ländlichen Publikum. In den Folgejahren entstand eine Reihe vor allem informativer Filme, die u.a. die weite Welt in die vertraute eigene Umgebung holten. August Kern etwa filmte im Dienst des Roten Kreuzes in der Sowjetunion, andere Filmschaffende trieb es in den Orient. Conrad A. Schlaepfer, der über zweihundert Auftragsfilme produzierte, reiste Mitte der Zwanzigerjahre rund ums Mittelmeer. 1926 unternahm er gemeinsam mit dem Begründer des Schulkinos, Milton R. Hartmann, und A. Kern auf der Neptunia eine Reise von Genua über Monaco, Barcelona und die mallorquinischen Inseln nach Alger. Von dort ging es weiter über Tunesien und der Sahara entlang bis nach Kairo. Dass es diese Reise auf Film überhaupt noch gibt, ist ein Glücksfall.
Musikalische Begleitung: Wieslaw Pipczynski
Film: Autour de la Méditerranée, Conrad A. Schlaepfer, CH 1926, 57′, stumm/Zwischentitel
Wann 31. Januar 2018, Film ab 20 Uhr, Bar ab 19 Uhr
Wo: Lichtspiel / Kinemathek Bern
Mit dem monatlichen Programmfenster “Archivschätze (ehemals Sortie du labo)” bietet das Lichtspiel in Zusammenarbeit mit der Cinémathèque suisse und Memoriav die Gelegenheit, restaurierte Filme aus der Schatztruhe der Cinémathèque suisse zu entdecken. Weitere Informationen und nächste Vorführungen